Sweet Sixteen

Klappentext: "Sechzehnjähriger verschwand am Geburtstag spurlos", lautet die Schlagzeile. Erst ist es nur einer, dann sind es fünf, und es werden immer mehr. Gibt es einen Zusammenhang? Die Medien werden aufmerksam und versuchen, das Phänomen zu erklären. Doch auch sie stehen vor einem Rätsel. Keine Spuren, keine Bekennerschreiben, keine Lösegeldforderungen. Stattdessen tauchen hellblaue T-Shirts mit der Aufschrift "Free your mind" auf, und man begreift: diese Jugendlichen sind nicht verschleppt worden. Sie hatten nur keine Lust mehr, sie machen nicht mehr mit, sie sind einfach weg. Weitere Werke der Birgit Vanderbeke sind «Das Muschelessen» «Fehlende Teile», «Alberta empfängt einen Liebhaber» und «Abgehängt».

Rezensionsnotiz der Süddeutschen Zeitung, 20.07.2005: Es gibt ja, konstatiert Ijoma Mangold, unter den deutschen Schriftstellern so eine "neue Faszination für den Straßenkampf und den Aktionismus", nicht selten verbunden mit einem verklärenden Blick auf eine Zeit, in der die Herzen vermeintlich wild waren und junge Menschen ihre Ideale an den Himmel sprühen wollten. Auch Birgit Vanderbeke, vermutet Mangold, pflegt solche Sehnsüchte und hat sich deshalb eine Verschwörung 16-Jähriger ausgedacht, die die Nase voll haben von Konsum und Fernsehverblödung und Botschaften aus dem Untergrund schicken. Doch wo ist das Abenteuer? Wofür brennen die Herzen? Und wer sind diese Kids überhaupt? Vanderbeke, urteilt Mangold, weiß von ihnen "nicht mehr als deren Eltern". Dafür hat sie keinen Aufwand gescheut, um die Revolte, die keine ist, sondern nur Gelaber, korrekt zeitgemäß mit modernster Kommunikationstechnologie auszustatten, mit dem Ergebnis, dass der Rezensent dort, wo die Erzählung sein sollte, hauptsächlich "superpenetrante Computervokabularsoße" vorfindet. Fazit: Eine "unerträgliche Ranschmeiße" und ein dazu Werk von "niederschmetternder Bravheit".

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