Tod einer Ärztin

„Tod einer Ärztin“ ist eine Erzählung über den Mord an einer Basler Ärztin und Politikerin. Ich habe dieses Buch gewählt, weil mich der Inhalt angesprochen hat, ausserdem mag ich Kriminalromane.
Im heissesten Basler Sommer seit Jahren, wird plötzlich Christa Erni, eine stadtbekannte Ärztin und Kulturpolitikerin, ermordet. Sofort beginnen die Ermittlungen unter Leitung von Kommissär Hunkeler. Ein brummiger, gleichzeitig aber charmanter Polizist, der sich nicht auf technische Hilfsmittel verlässt, sondern auf sein Gefühl.
Schon kurz nach dem Tod, werden die Drögeler, welche von Frau Erni mit Methadon versorgt wurden, von der Öffentlichkeit verdächtigt. Doch Kommissär Hunkeler hält nichts von diesen unbegründeten Anschuldigungen. Er ermittelt im Bekanntenkreis von Frau Erni und kommt dem Täter immer näher. Doch plötzlich bringt sich der ge­heimnisvolle Schriftsteller Heinrich Rüfenacht ins Gespräch und Kommissär Hunkeler wendet seine Aufmerksamkeit ihm zu.
Obwohl es ein Kriminalroman ist,  handelt das Buch nicht  nur von  Mord und Drogen, auch die Liebe wird intensiv behandelt. So führt Kommissär Hunkeler immer wieder Gespräche mit seiner Freundin Hedwig und schliesslich stellt sich heraus, dass auch der Mord an Frau Erni mit Liebe zu tun hat.
Ich finde das Buch sehr gut, es ist spannend, unterhaltsam und fesselnd. Da man viel Einblick in die Gedanken von Kommissär Hunkeler geniesst, hat man das Gefühl, als sei man selber dabei. Auch wie das Buch sprachlich gestaltet wurde, finde ich anre­gend. Grundlegend ist das Buch in Hochdeutsch geschrieben, doch es werden immer wieder dialektale Sätze oder Wörter eingefügt, wie z.B.: „Het wiiider epper e Fröi umbroocht“. Dies gibt dem Buch einen speziellen Touch. Dadurch, dass die Handlung in Basel und Umgebung spielt, kann man sich die Orte vor Augen führen und sich in die Personen hineinversetzen
Zu bemängeln gibt es nicht viel. Leider hat es keine Unterteilung in Kapitel, dies erschwert teils das Ver­ständnis und macht es schwerer zum Lesen. Auch die vielen Figuren und die komplizierte Figurenkonstellation sind nicht immer ideal.

Hansjörg Schneider ist wieder einmal ein guter Roman gelungen. Das Buch ist jedem Krimifan und besonders Lesern eines früheren „Hunkelers“ zu empfehlen. Der Krimi ist nicht mit einfacher Literatur zu vergleichen. Das Geschriebene und die Zusammenhänge erfordern Konzentration. Dennoch, ein Muss für jeden Bücherwurm.

© by Alain Meier, 2007

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