Utopia
Der erste Teil des Werks hat eine Rahmenhandlung zum Inhalt, in der eine ausführliche
Kritik an den damaligen politischen und gesellschaftlichen Verhältnissen
Europas, im Besonderen Großbritanniens, geübt wird. Morus erkärt
zum Beispiel, dass er die Todesstrafe für Diebe in Großbritannien
unpassend findet, da es durch die harte Bestarfung für den Dieb keinen
Unterschied mache zu stehlen oder zu morden. Der zweite Teil wird im Wesentlichen
von der Schilderung der Organisation des Staats und der Lebensverhältnisse
der Bewohner Utopias ausgefüllt.
Die Utopier leben in den Städten in Familienverbänden. Erwachsene Geschlechtspersonen gehen eine monogame
Ehe ein. Es herrscht allgemein eine patriarchalische Hierarchie, und die Älteren
bestimmen über die Jüngeren. Überfamiliär ist die Gemeinschaft
klosterähnlich organisiert mit Gemeinschaftsküche und gemeinsamen
Speisungen. Ein jährlich gewählter Vorsteher hat die Aufsicht über
einen Familienverband von 30 Familien. Privateigentum existiert nicht, jeder
bekommt unentgeltlich die von der Gemeinschaft produzierten Güter für
den persönlichen Bedarf zugeteilt, die er begehrt. Männer und Frauen
arbeiten als Handwerker sechs Stunden am Tag, in welchem Handwerk ein Bürger
ausgebildet wird, kann er selbst entscheiden. Es besteht Arbeitspflicht, und
turnusgemäß werden die Utopier aufs Land verschickt, wo sie gemeinschaftlich
Ackerbau betreiben. Für Kinder besteht Schulpflicht. Besonders Begabte
erhalten eine wissenschaftliche oder künstlerische Ausbildung. Die wissenschaftlichen
Vorlesungen sind öffentlich, sie zu besuchen ist die beliebteste Freizeitgestaltung
der Utopier. Besonderen Wert legen die Bürger auf eine für jeden
Kranken optimale Krankenversorgung. Männer und Frauen üben regelmäßig
für den Kriegsdienst. Kriegsverbrecher und Straftäter, teils als
Todeskandidaten aus dem Ausland gekauft, müssen Zwangsarbeit leisten.
In der säkular organisierten Gemeinschaft herrscht religiöse Toleranz.
Der Staat ist eine Republik. Jede Stadt wird von einem Senat regiert, der sich
aus Wahlbeamten auf Zeit zusammensetzt. Das Staatsoberhaupt ist auf Lebenszeit
gewählt. Wichtige Entscheidungen werden durch Volksabstimmung getroffen.
Gold (Geld) gibt es bei den Utopiern selbst nicht. Sie sollen aber durch eine Überproduktion
an Gütern vieles davon anhäufen, und verwenden es um Söldnerheere
oder Handel zu betreiben. Die Utopier selbst schätzen Gold nicht.
Städte dürfen nur eine bestimmte Größe erreichen. Überbevölkerung
wird durch Migration bzw. Bildung einer Kolonie im Ausland ausgeglichen. Umgekehrt
findet bei Einwohnermangel ein Rückfluss aus den Kolonien oder überbevölkerten Städten statt.
Quelle: Wikipedia
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