Die Ehen zwischen den Zonen Drei, Vier und Fünf

Die Zone Drei in den "Ehen zwischen den Zonen Drei, Vier und Fünf" eines ungenannten Planeten im Sternenreich Canopus lebt in paradiesischem Frieden unter einer matriarchalischen Ordnung. Die Menschen leben, wie der Erzähler des Romans, ein Sänger und "Memorand", berichtet, in Freundlichkeit und Liebe zusammen, sorglos und in materiellem Überfluss. Königin der Zone Drei ist Al•Ith, eine schöne und sinnliche Frau, Mutter mehrerer Kinder. Ihr gilt ein plötzlicher und unverständlicher Befehl der "Versorger" (der Herrscher des Canopus): Al•Ith soll den König von Zone Vier, den kriegerischen Ben Ata, heiraten. Die ganze Zone Drei trauert, denn jedem ist bekannt, dass Zone Vier ein unfreundlicher, sumpfiger, regnerischer Ort ist, bewohnt von unzivilisierten Kriegern, die ihre Frauen unterdrücken.

Al•Ith zieht trauernd zu Ben Ata, die beiden begegnen einander voller Misstrauen, aber im Laufe der Zeit "zivilisiert" Al•Ith ihn – zunächst in der Erotik, dann im Gesellschaftlichen, und schliesslich bringt sie ihn sogar dazu, seine Kriegsspiele aufzugeben und seine Armee zu entlassen. Ben Ata ist durch seine Liebe zu ihr ein anderer Mann geworden. Die Lebensbedingungen in der Zone Vier verbessern sich, die Frauen des Kriegervolkes finden zu neuem Selbstbewusstsein. Als Ai•Ith ihm einen Sohn geboren hat, erhält Ben Ata von den rätselhaften "Versorgern" aus dem Sternenbild Canopus den Befehl, die noch wildere Nomadenkönigin der Zone Fünf zu heiraten. Al•Ith aber blickt sehnsüchtig auf die lichten Berge der Zone Zwei.

Doris Lessings Erzählung dieser märchenhaften Ereignisse in ferner Zukunft kommt sehr einfach daher, aber in der legendenhaften Schlichtheit und in der Heiterkeit des Romans liegt eine ernstzunehmende Aussage: Kultur ist der Ausgleich zwischen auseinanderstrebenden Kräften des Menschen, zwischen Trägheit und Aggressivität, Frieden und Unruhe, Gleichgltigkeit und Leidenschaft.

Doris Lessing, 1919 in Persien geboren, ist auf einer Farm in Südrhodesien aufgewachsen und kam im Alter von dreissig Jahren nach England, wo sie 1950 ihren ersten Roman publizierte. In Deutschland wurde sie erst 1978 durch die Veröffentlichung ihres Hauptwerks "Das goldene Notizbuch" berühmt. Heute wird sie weltweit zu den Klassikern der Gegenwart gezählt.

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