Der Goalie bin ig (Mundartroman, 2010)

Nach einem Jahr in der Strafanstalt «Witzwiu» kehrt der, den sie «Goalie» nennen, nach Schummertau zurück, in jenes Dorf, in dem unschwer das oberaargauische Langenthal zu erkennen ist. Der Goalie will neu anfangen und es beginnt gar nicht einmal so schlecht; er hat bald schon eine «Loge» und einen «Bügu». Nur mit dem Zwischenmenschlichen will es ihm nicht so recht gelingen: Die freundliche Kellnerin Regula, in die sich der Goalie verliebt, ist zwar nicht desinteressiert, befindet sich aber halt doch in einer festen, wenn auch nicht erfüllten Beziehung. Und Ueli («Guet, der Ueli isch e Junkie, dasch diskussionslos, aber är isch äben ou en aute Kolleg, en Art e Fründ, das chamen ou nid eifach verdränge») sowie der erfolglose «Grämmlidealer» Stofer, Freunde seit Kindertagen, teilen mit ihm zwar Erinnerungen, nicht aber seine Loyalität. Dieser kleine Unterschied wird dem Goalie im Verlauf seines Berichts langsam bewusst. Pedro Lenz, der 45-jährige Autor von «Der Goalie bin ig», ist selber in Langenthal aufgewachsen. Er kennt das im Roman geschilderte Milieu, kennt die Provinz und die Beizen mit ihren Stammgästen. Er interessiert sich für die alltäglichen Geschichten und für die Sprache, in der sie erzählt werden. Das federt die ausladende Erzählweise und kreisenden Gedankengänge des Goalies etwas ab. Dieser ist halt ein «Lafericheib», zum Glück aber auch ein grosser Sympathieträger.

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