Baba Dunjas letzte Liebe

Das Dorf liegt im radioaktiv verseuchten Sperrbezirk «Tschernowo» in der Nähe der Atomruine von Tschernobyl. In der Sperrzone leben heute rund zweihundert Menschen, die illegal in ihre Heimatdörfer zurückgekehrt sind. Meist handelt es sich dabei um sehr Alte, die längerfristige Strahlenschäden nicht fürchten und das angestammte Leben in der Heimat einem entfremdeten Dasein in irgendwelchen Plattenbauten vorziehen. Als gelernte Krankenschwester ist Baba Dunja so etwas wie der natürliche Mittelpunkt für all die bald Hundertjährigen, die in dem aus der Welt herausgefallenen Ort eine brüchige Lebensgemeinschaft bilden. Denn «wer nach Tschernowo zurückkehrt, hat keine Lust auf Gemeinschaft»: Die dicke Melkerin Marja hat eine katastrophale Ehe hinter sich, der krebskranke Petrow, der schon seit Jahren tot sein müsste, liest und liest und liest immer dasselbe, und der Greis Sidorow bewacht sein Plastiktelefon und behauptet, man könne damit telefonieren. Tatsächlich: Einmal, in einer entscheidenden Situation funktioniert es wirklich.

Als eines Tages ein Mann mit seiner Tochter ins Dorf kommt, gehen alle zuerst davon aus, dass das Mädchen krank ist. Denn mit einem gesunden Kind darf man hier nicht leben. Doch Baba Dunja ist der Kerl nicht geheuer und ihr toter Mann weiß, warum Dunja damit Recht hat. Ein Unglück geschieht, und als die Welt draußen ins Dorf kommt, fangen die Probleme an. Auch für Baba Dunja.

zurück zur Liste
(Wenn du nicht von einer Liste, sondern von einer anderen Buchbeschreibung hierher gelangt bist, musst du diese "Zurück"-Taste mehrfach drücken! 'tschuldigung!)